DieSelbstbehandlung bei einem Kind
Während der Zeit, in der man einem Kind homöopathische Mittel gibt, sollte man das beobachten, ob sich sein Zustand verändert. Dabei sollte man nicht nur auf körperliche Veränderungen achten, sondern auch das Kind alsGanzes beachten: Ändert sich die Gesichtsfarbe oder der Gesichtsausdruck, schwitzt es mehr oder weniger, ist es müder oder wacher usw.
Bitte beachten Sie die folgenden Punkte:
- wenden Sie immer das am bestenpassende Mittel an.
- Versuchen Sie, immer nur ein Mittel zu geben, das am besten passt. Wenn es nicht möglich ist, weil sich 2Mittelanbieten, können Sie inAusnahmen auch zwei Mittel miteinander kombinieren, so zum Beispiel das Mittel Belladonna und Ferrum phosphoricum, wenn das Kind Ohrenschmerzen hat.
- Bei akuten Beschwerden prüfen Sie alle 3 Stunden, ob das Mittel noch das Richtige ist.
Besonders bei sich schnell entwickelnden Infekten kann es teils angebracht sein, nach der ersten radikalen Verschlechterung zu Krankheitsbeginn auf ein anderes Mittel umzusteigen. So setzt man dann das erste Mittel ab und gibt das neue homöopathische Mittel.
- Wenn es dem Kind wieder besser geht, geben Sie seltener einzelne Gaben. Sie können zum Beispiel anstatt alle 3 Stunden nur noch alle 5 bis 6 Stunden jeweils eine Gabe geben, oder anstatt 3mal am Tag nur noch 1 oder 2 mal am Tag.
- Wenn das Kind wieder gesund ist, geben Sie das Mittel noch etwas länger und setzen es dann ab.
- Oft wird empfohlen, jedes Mittel maximal 3 Wochen am Stück zu geben, um dann eine Pause von einer Woche zu machen. In dieser Zeit kann man dann darüber nachdenken, ob das Mittelweiterhin eingenommen werden sollte, oder ob man wieder ganz gesund ist, oder ob ein anderes Mittel vielleicht besser geeignet wäre.
- Geben Sie die homöopathischen Globuli ca.30 Minuten vor dem Essen oder danach.
- Sind Sie bereits mit dem Kind bei einem Homöopathen in Behandlung, sollten Sie eine Selbstbehandlung bei ihrem Kind mit diesemabsprechen.
- Geben Sie während der Behandlung bei Ihrem Kind diesem keineStoffe,die die Wirkung der Mittel abschwächen können.
SOlche Stoffe sind insbesondere koffeinhaltigeNahrungsmittel wie Cola oder Kaffee, starke Gewürze oder ätherische Öle, zum Beispiel Pfefferminze.
- Wenn Sie Ihrem Kind Tropfen geben müssen, verwendet Sie dazu einen Plastik-, Holz- oderPorzellanlöffel.
- Bewahren Sie die homöopathischen Mittel kühl und dunkel auf, auch nicht direkt neben starken elektromagnetischen Feldern, also nicht neben dem Fernseher oder der Handyladestation.
Wie gebe ich das Mittel?
Die Gabe des Mittels unterscheidet jeweils nach dem Alter des Kindes
- Babys bekommen pro Gabe nur ein Globuli, das man dem Kinde in den Raum zwischenUnterlippe und Kiefer legt. Man sollte darauf achten, dass das Baby das Globuli nicht gleich verschluckt oder einatmet. Wird das erkrankte Kind noch gestillt, kann man das homöopathische Mittel auch zerstoßen und vor dem Stillen auf die Brustwarze gegeben.
- Ein Kleinkind bekommt pro Gabe drei Globuli. Diese Globuli legt man unter die Zunge des Kindes, wo sie langsam zergehen sollen. Man kann die Globuli aber auch inein wenig Wasserauflösen und dem Kind zu Trinken geben.
- Schulkindersowie erwachsene Kinder bekommen fünf Globuli pro Gabe. Diese Globuli legt man unter die Zunge des Kindes, wo sie langsam zergehen sollen. Man kann die Globuli aber auch in ein wenig Wasser auflösen und dem Kind zu Trinken geben.
Zu beachten
Wenn Tabletten gefordert sind, Sie jedoch nur Globuli im Hause haben: Eine Tablette sind 3 bis 5 Globuli.
Die Erstverschlimmerung
Was versteht man unter der Erstverschlimmerung?
Die Erstverschlimmerung beschreibt eine kurzzeitige Verschlimmerung der Beschwerden, nachdem man zum ersten Mal das richtige homöopathische Mittel eingenommen hat. Diese Erstverschlimmerung istdadurch zuerklären, weil diehomöopathischen Mittel bei gesunden Menschen genau die Beschwerden hervorrufen, gegen die sie bei einem Kranken helfen sollen. Deshalb kann es also sein, dass zuerst eine intensive Reaktion auftritt, die erst das Leiden weiter verschlimmert - die Erstverschlimmerung.
Falls die eine vermeintliche Erstverschlimmerung allerdingsüberstark ausfällt, sollte man sich mit seinem Homöopathen in Verbindung setzen.
Die zum Selbstgebrauch verwendeten Potenzen oder Dosierungen weisen allerdings selten eine starke Erstverschlimmerung auf. Bei höheren Potenzen, etwa D30 oder D 200, kann diese Erstverschlimmerung viel stärkerausfallen, da das Mittel auch einstärkeres ist.
Im Idealfall sollte ein Mittel in einer hohe Potenz auch ausschließlichvon einem erfahrenen Homöopathen ausgesucht werden, damit möglichst sicher das passende Mittel zumpassenden Krankheitsbild ausgesucht wird.
Wie werden homöopathische Mittel hergestellt?
Als Grundstoffe für die homöopathischenHeilmittel verwendet man tierische, pflanzliche sowie mineralische Stoffe,zudem auchMetalle sowie Säuren.
Unter diesen Stoffen sind auch Substanzen, die in Reinformgiftigsind, wie zum Beispiel die Tollkirsche (Belladonna) oder die Salpetersäure.
Samuel Hahnemann, derGründer der homöopathischen Lehre, wusste das natürlich, er wußte auf der anderen Seitejedochauch um die Heilwirkung dieser Substanzen. Deshalb werden diese Stoffe, so wie alle anderen auch, nur in allerkleinsten Dosen gegeben, so stark verdünnt, dass die Giftigkeit nicht zum Tragen kommt.
Welche Formen von homöopathischen Mitteln gibt es?
Die homöopathischen Mittel gibt es in unterschiedlichsten Darreichungsformen, was jedoch nichts über die Wirksamkeitaussagt - die Wirkung der Mittel ist immer gegeben.
- Die Dilution
Eine Dilution besteht aus alkoholischen Tropfen, die man bei Kindern deshalb kaum einsetzen will. Will man sie dennoch geben, sollte man die Tropfen mit ein wenig Wasser verdünnen.
- Die Globuli
Globuli sind zuckerhaltige kleine Kügelchen, die ursprünglich mit einer Dilution getränkt wurden. Kindern werden meist Globuli gegeben, da sie schön klein sind und süß schmecken.
- Tabletten
Tabletten werden meist aus Laktose hergestellt und sind eine Alternative zu den Globuli. Wenn das Kind keinen Milchzucker verträgt, sollte man die Tabletten deshalb nicht verwenden.
Vorsicht!
Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß eine homöopathische
Selbstbehandlung im Normalfall ungefährlich ist. Trotzdem
sollten unerfahrene Selbstbehandler zur Sicherheit ihr Tun
mit einem erfahrenen Homöopathen koordinieren.
Homöopathie bei schweren Krankheiten?
Wer denkt, er könne Lungenkrebs allein homöopathisch
behandeln, liegt total falsch. In einem solchen Fall sollten
Sie unbedingt zu einem Arzt!
|